So,
war letzte Woche wieder einmal in Ungarn unterwegs, jetzt werden so schön langsam ein paar Motive von dort eintreffen, die ich euch hier zeigen werde. Das Wetter war zwar nicht die Erfüllung, andererseits vielleicht auch nicht so schlecht, wenn man stundenlang im Tarnzelt auf einen Mäusebussard wartet. Da kann die Sonne durchaus zur Qual werden. Landschaftsfotografie gar es halt keine, da es immer wieder trüb war.

Ich beginne heute mit einem Vogelfoto, einem Wiedehopf im Anflug Richtung Nest:


LG Raimund

Hallo Uwe, hier ein bisschen zum Making off:
Das Shooting hat in einer großen Wiesenfläche in der Puszta stattgefunden, wo einige Wiedehopfbruthöhlen waren. Den Anflugstock etwa einen Meter vor dem Nestloch haben wir gesteckt weil ich aus Erfahrung kenne, dass sie so etwas gerne anfliegen. Dann wurde ein Tarnzelt parallel zu Einflugloch und Stock aufgestellt. Die ersten Versuche aus Tarnzelt und mit AF-Servo waren nicht so erfolgreich, sie sind ziemlich schnell da, und der Hintergrund war zu unruhig. Am Boden mit Tarnnetz, manueller Fokus genau auf Stockhöhe, und dann Serienbilder........... Da sind jedes Mal etwa 2 Bilder von 10 brauchbar.
Das ganze hat sich von 5 Uhr Morgens bis ca 11 Uhr abgespielt, eine Herausforderung an Geduld und morsche Knochen am Boden. Es klingt jetzt zwar lange, 6 Stunden, aber es dauert ja immer wieder ein bisschen (ca 15 min) bis der Vogel wiederkommt, er fliegt auch manches Mal seitlich am Stock vorbei, und mancher passende Anflug wird zu spät wahrgenommen, immer konzentriert dazuliegen ist auch nicht gerade einfach. Einmal unkonzentriert, und schon ist der Vogel da, ohne den Auslöser betätigt zu haben.

Ich hoffe, du kannst dir das Making-off jetzt etwas besser vorstellen,
lg
Raimund

Hallo Dirk,
ich bin noch mitten in den Bearbeitungen, habe aber sicher einige wo der Wiedehopf auf dem Stock sitzt. Werde dir dann eines nachreichen. Die Entfernung lag so bei ca 6 Meter, näher ran geht kaum, nicht einmal mit Tarnzelt.
Als nächstes werde ich euch dann einen Mäusebussard einstellen, hier gleich einmal die Entstehungsgeschichte dazu:
Zwei dieser Vögel saßen am ersten Tag bei einer Waldlichtung auf einem umgefallenen Baum. Als wir näher kamen, flogen sie auf und davon. Wir stellten in einer Entfernung von 8 bis 10 Meter unser Tarnzelt auf, und warteten auf deren Rückkehr. Es dauerte sage und schreibe 3 Stunden, bis sich einer der Vögel wieder blicken lassen hat. Er setzte sich und sah ohne Unterbrechung in unsere Richtung. Bei meiner ersten Auslösung schreckte er schon auf und war weg. Er kam an diesem Tag nicht wieder zurück.
Am übernächsten Tag nahmen wir uns diesen Platz nochmals vor. Unser Glück war, dass dort kein Vogel saß, als wir ankamen. Somit konnten wir das Tarnzelt platzieren, ohne von den Vögeln beobachtet zu werden. Von Zeit zu Zeit hörten wir typische Bussard-Schreie, so wussten wir dass der Platz jetzt unter Beobachtung steht und wir das Zelt nicht mehr verlassen dürfen. Nach nicht ganz 2 Stunden überflog ein Bussard mit Highspeed und nur 1 bis 2 Meter über Boden die Stelle und verschwand in den hohen Bäumen. Zirka 10 Minuten später kam dann ein Bussard und setzte sich direkt vor uns hin, es war ein junger diesjähriger. Mit kurzen Einzelauslösungen in größerem Zeitabstand versuchten wir ihn an das Klicken der Kamera zu gewöhnen. Nach weiteren 10 Minuten kam ein erwachsener Bussard dazu, und setzte sich etwas höher als der junge hin, ein herrlicher Anblick. Der Lehrmeister brachten dem jungen Vogel bei wie man sich putzt, sie machten gemeinsame Flugübungen und beobachteten oft synchron die Umgebung. Unglaubliche 2 Stunden hatten wir dieses Schauspiel vor unseren Augen. Das Klicken der Kamera, selbst in der Serienbildschaltung war ihnen mittlerweile vertraut. Nur bewegen durften wir uns kaum, auch nicht hinter dem Tarnnetz, jede unserer Regungen ließ ihren Blick sofort in unsere Richtung schweifen. Dann begann das Licht so stark abzunehmen, dass wir das Shooting beenden mussten. Nicht erfüllt hat sich der Wunsch, dass der erwachsene Bussard eine Maus fängt, oder dass abends eine besondere Lichtstimmung auftritt. Dazu wurde es leider vorher schon stark bewölkt und düster ohne Farbenspiel.
Der Rest war aber genial und ein unvergessliches Erlebnis

LG Raimund

Danke Tom, das is ja ein tolles Lob

Aber hier jetzt der Mäusebussard:

"Erste Flugübungen unter strenger Aufsicht"

Sogar ein paar kleine Flaumfedern fliegen noch davon

Danke Dennis